9.10. Leserbrief zum Kommentar "Zweierlei Recht" der StN von gestern

Administrator (Reinhard_net) on 09/10/2019

Leserbrief zum Kommentar

Ein Kommentar auf der Titelseite der Stutgarter Nachrichten hat mich wieder so bewegt, dass ich einen Leserbrief dazu schreiben musste.

Der Kommentar kann unten nachgelesen werden.

Sehr geehrter Herr Reisinger!

Wir haben doch schon zweierlei Recht in Deutschland, ich erinnere nur an den Dieselskandal. Doch bisher wurde das Recht immer nur zu Gunsten der Konzerne und Investoren gebeugt. Warum sollen dann nach Ihrer Meinung für Klimaschutz engagierte Menschen nicht auch ihr von unserer Verfassung garantiertes Recht auf Widerstand ausüben dürfen? (GG Artikel 20, Abs. 4: "Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist."

Sie schreiben, den Rechtsstaat zeichnet aus, dass "... er diese Normen nicht der Deutung durch Einzelne ... anheimstellt." Doch wie sehen Sie den Meinungswandel unseres MP Kretschmann nach einem Besuch des damaligen Daimler Vorstandes Zetsche in der Staatskanzlei? Hat da nicht ein Einzelner zum Schaden der Bevölkerung und zum Wohle seiner Investoren dafür gesorgt, dass die Industrie weiterhin am Recht vorbei produzieren kann??? ( https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.winfried-kretschmann-weniger-autos-sind-besser-als-mehr.html )

Zu den "rechten Spinnergruppen": Die haben doch tatsächlich in Berlin am letzten Wochenende gleich zwei mal für 24 Stunden ein ganzes Wohnviertel lahm gelegt und die Polizei hat zugeschaut. ( https://www.bz-berlin.de/berlin/friedrichshain-kreuzberg/140-polizisten-beschuetzen-muenchner-pegida-bei-mini-demo-im-goerlitzer-park )

Die auf uns zu rollende Klimakatastrophe wird, wenn nichts dagegen unternommen wird und das ist bisher unbestreitbar der Fall, unsere gesellschaftliche Ordnung hinweg fegen. Wie in einigen Sciencefiction Filmen schon vorhergesagt, wird dann nur noch das Recht des Stärkeren gelten. Deshalb bin ich der Meinung, dass unsere Legislative und Exekutive durch gewaltfreie Aktionen, die von unserem Grundgesetz in Artikel 20 geschützt sind, wieder auf den Weg zu einem Rechtsstaat für alle gebracht werden muss.

Mit freundlichen Grüßen   Reinhard Muth

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