Samstag, 5.10. Wohlbehalten zu Hause angekommen

Administrator (Reinhard_net) on 05/10/2019

Rückreise

Nach vier Rückreisetagen bin ich wieder wohlbehalten zu Hause angekommen.

Ich hatte Glück bei der Rückreise am Dienstag, der zweite Generalstreik, bei dem die Fähre nicht gefahren wäre, fand am Mittwoch statt. Die erste Etappe der Rückreise bis Patras verlief problemlos. Bei den beiden schwierigen Stadtdurchfahrten in Kyparissa und Pyrgos fand ich gleich den richtigen Weg. Erst in Patras schickte mich das Navi wieder auf eine Stadtrundfahrt. Die letzten fünf Kilometer vor Patras sind als Autobahn ausgebaut. Es gibt sogar einen Hinweis, dass man zum Hafen die Ausfahrt Patars 2 nehmen soll. Doch Patras 2 wird dann nicht mehr angezeigt. Erst werden Ausfahrten zu Vororten angezeigt, dann kommt Patras B und Patras A. Danach kommt eine Ausfahrt zum "Center Port". Das war mal wieder der Weg zur Innenstadt und zum alten Hafen bei der Stadtmitte. Diese Kugelfuhr kannte ich schon und wusste, dass ich jetzt immer an der Küste entlang nach Süden fahren musste, um zum "Port Sud" zu gelangen.

Immerhin kam ich noch früh genug im Hafen an. Leider konnte ich nicht nachträglich Camping on Board buchen und musste wieder mit einem "Air Seat" vorlieb nehmen. Dafür begann das Einschiffen schon. Zuerst musste ich aber noch durch eine Kontrolle, wo vor allem nach versteckten Flüchtlingen gesucht wurde. Dies aber fast so gründlich wie bei früheren DDR Einreisen. Die Fähre legte dann mit 30 Minuten Verspätung ab.

Die Superfast Fähre war deutlich besser gepflegt. Alle Toiletten waren offen, freundlich hell und sauber. Es wurde stündlich geputzt. Der Zugang zum Raum mit den Air Seats war mit einer Keykarte begrenzt. Nur wer ein Ticket für Air Seats gebucht hatte konnte auch den Raum betreten. Dazu gehörte auch eine eigene ebenfalls freundlich helle Männertoilette. Der Air Seat selber lies sich in der Neigung ein wenig verstellen und es gab genug Platz für meine Knie. In Patras war nur noch ein älteres Paar mit Handtaschenhund in diesem Raum für bis zu 40 Passagiere. Die Klimaanlage funktionierte. Leider war der Raum Fensterlos. Aber man musste nur wenige Schritte durch zwei Türen gehen und befand sich dann auf dem "Sonnendeck" am Heck. Es gab Stühle und Tische an Deck, sodass man Tagsüber bequem im Windschutz draußen sitzen konnte. Später in Igumenitsa kamen noch einige Passagiere hinzu.

Leider hatte ich vergessen ein Buch ein zu packen. So musste ich mir die Zeit mit Beobachtungen vertreiben. Dabei fiel mir auf, dass die Fähre wie ein Auto einen leichten Schlingerkurs fuhr. Die schon tief stehende rote Abendsonne schien durch ein Fenster der Kommandobrücke. Doch sie wanderte immer hin und her. Da die Sonne nicht so hin und her schlingern konnte, war es das Schiff. Am nächsten Morgen beobachtete ich den selben Effekt anhand der Schatten, die Laternenmasten auf das Sonnendeck warfen. Auch die wanderten ständig leicht hin und her.

Ein Zeitvertreib ist as Essen im Selbstbedienungsrestaurant. Doch es gab nichts leckeres für mich. Das Kotlet mit Reis hatte keinen besonderen Geschmack, war aber mit 17 EUR sehr teuer. Da war das Essen auf der Hinfahrt mit Minoa Line deutlich griechischer und schmackhafter.

Das Ausschiffen in Ancona verlief nicht so reibungslos. Zuerst wurden wir von einem starken Gewitter begrüßt. Deshalb dauerte das Anlegen am Kai länger als sonst üblich. Allerdings wurde die Keykarte schon eine Stunde früher und ohne Ankündigung vom Computer deaktiviert. Selbst die Hostess an der Rezeption wusste darüber nicht Bescheid und schickte mich mehrfach mit einer neuen Keykarte zurück, bis sie dann doch endlich ihren Chef zur Hilfe rief. Der wusste den Grund der Sperre und schloss uns mit einem Schlüssel den Raum wieder auf.

Die Passagiere wurde auch wie gewohnt früh zu den Autos und LKWs geschickt. Doch die Türen zu den Parkdecks blieben noch lange verschlossen. Während viele Leute in dem Stickigen Treppenhaus auf Einlass zu den Parkdecks warteten, stieg ich wieder hoch zur frischen Luft. Als dann die Zugänge offen waren, fand ich schnell mein Gespann, eingeklemmt zwischen unzähligen LKWs. Jetzt hieß es wieder warten, bis ich endlich von Bord fahren konnte. Die Zollkontrolle war hier nicht so streng, ich wurde durchgewunken. Doch dann begann die nächste Kugelfuhr. Die Zufahrt zum Hafen ist mit riesigen Schlaglöchern übersät. Doch jetzt nach dem Gewitter sah man nur Pfützen. Also holperte ich immer wieder durch so ein Schlagloch. Dafür fand ich ohne Umwege aus der Stadt hinaus zur Autobahn. Da jetzt aber Rushhour war, durfte ich vor jeder Ampel drei vier Grünphasen abwarten und kam so nur langsam weiter.

Endlich auf der Autobahn ging es zügig voran. Und weg vom Gewitter hin zu blauem Himmel in Abendstimmung. Reggio Emilia ist sogar eine Stadt, nicht nur die Bezeichnung für eine Region. Mein Hotel Galaxy lag in einem Dorf außerhalb der Stadt, in Massenzatico. Das Navi führte mich bei schon vollkommener Dunkelheit auf dem kürzesten Weg über alle Neben- und Dorfstraßen dorthin. Es gab natürlich einen einfacheren, besser ausgebauten Weg. Aber darauf achtet ein Navi nicht. Das Hotelzimmer war OK, ich habe dort gut geschlafen. Im Restaurant habe ich nur eine Pizza gegessen und ein Bier getrunken. Von den übrigen Gerichten habe ich keines erkannt, dass meinem Darm geeignet gewesen wäre.

Am nächsten Morgen bei Tageslicht bin ich dann auf Hauptstraßen zurück zur Autobahn gefahren. Noch vor Mailand waren am Horizont deutlich mit Schnee bedeckte Gipfel im Nod-Westen zu sehen. Gerne hätte ich ein Foto davon gemacht, aber es gab keinen passenden Parkplatz. Am Gotthardtunnel musste ich nur eine kurze Ampelphase abwarten, dann ging es schon weiter. Vor Luzern begann eine neue Kugelfuhr. An der Autobahn A2 wird gebaut, deshalb wird der Verkehr über die alte Autobahn umgeleitet, wie ich später von Armin erfuhr. Doch auf den Hinweisschildern stand nur Richtung Luzern. Ich wollte aber nicht in die Stadt fahren und bin deshalb auf der gewohnten Spur geblieben. Das Navi fand das auch OK. Doch dank der Baustelle wurde ich nun nach Alpnachstad auf die A8 geführt. Dort konnte ich ausfahren und in die Gegenrichtung zurück nach Luzern fahren. Mit dem üblichen Nachmittagsstau vor der Ausfahrt Emmen Nord bin ich dann noch rechtzeitig zu Kaffee und Kuchen bei Jacqueline und Armin eingetroffen.

Am nächsten Tag bei der Weiterfahrt erwischte ich die nächste Kugelfuhr durch Zürich. Dank einer Großbaustelle wurde auch hier der Verkehr anders geführt als ich es kannte. Diesmal folgte ich mit den schlechten Erfahrungen von Luzern den Wegweisern nach Zürich City. Beide Navis waren damit einverstanden und vor mir fuhr ein Gespann mit Reutlinger Nummer. Da konnte ich nicht falsch liegen. Doch ich lag falsch und durfte zur Belohnung die Innenstadt von Zürich samt großer Baustelle am Bahnhof "erfahren". Es hat einige Zeit gedauert, bis ich wieder auf einer Hauptstraße und dann auf der Autobahn nach Schaffhausen fuhr.

Bis Rottenburg verlief die Fahrt dann wieder problemlos. Die Wolkendecke riss auf und ich konnte bei einigermaßen angenehmen Reisewetter meine Fahrt fortsetzen. Auf der A81 ab Rottenburg bis Herrenberg ging es dann nur noch im Stop und Go weiter. Es waren einfach zu viele Fahrzeuge für diesen Abschnitt unterwegs. Vor der Hulb in Böblingen bildete sich gerade der nächste Stau. Deshalb bog ich auf die vierspurige B464 nach Maichingen ab. Da ich den Weg durch Maichingen nicht kannte, bin ich dann schon eine Ausfahrt früher nach Sindelfingen abgefahren. Durch die Stadt dauerte es zwar etwas länger, dafür fand ich aber den Weg zurück zur Autobahn bei Leonberg auch ohne Navi. Ab da bis Althütte ging es mit den üblichen kleinen Staus aber ohne besondere Probleme endlich nach Hause. Gegen 15 Uhr war ich zurück in Althütte.

 

 

 

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