28.11. TELEPOLIS "Lässt sich die Umweltbewegung zu leicht ruhig stellen?

Administrator (Reinhard_net) on 28/11/2020

Heute ist in TELEPOLIS ein zumindest für mich recht interessater Artikel veröffentlicht worden. Es geht darum, unter welchen Umständen Umweltgruppen einen Erfolg erringen können und unter welchen nicht.

Heute ist in TELEPOLIS ein zumindest für mich recht interessater Artikel veröffentlicht worden. Es geht darum, unter welchen Umständen Umweltgruppen einen Erfolg erringen können und unter welchen nicht.

"Noch ein letztes Beispiel für einen Pyrrhussieg der Umweltbewegung: Die weltweite Akzeptanz des 1,5- bzw. 2-Grad-Klimaziel. Kaum jemand widerspricht diesem Ziel (außer Rechtspopulisten oder Leugner des menschengemachten Klimawandels), schließlich betrifft es nur die ferne Zukunft und gefährdet nicht die Profite der kommenden Monate. Weil über den weiteren Fahrplan zum Erreichen des Ziels noch gesprochen werden muss, kann sogar die Braunkohleindustrie zustimmen. Und gesprochen wird bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag.

Das gilt gleichermaßen für weltweite, europaweite oder nationale Aktionspläne. Genau so funktionieren auch regionale oder kommunale Umweltentwicklungspläne, bei denen sich interessierte Bürger und Stadtverwaltungen auf höchstem Niveau auf einen ökologischen Umbau z. B. bis zum Jahr 2040 verständigen. Der Stadtrat kann das Programm sogar einstimmig beschließen, schließlich verschwindet der Papiertiger danach in der Schublade, weil im kommenden Jahr sowieso erst die jüngst beschlossenen Vorhaben abgearbeitet werden.

Was danach kommt, wird sich zeigen. Weshalb umweltbewegte Menschen gut beraten sind, sich auf konkretere Projekte hin zu orientieren. Von innerörtlichen Verkehrsberuhigungen über die Proteste im Hambacher und Dannenröder Wald bis hin zum FCKW-Verbot anno 1987 (Vgl. Reiner Grundmann, Transnationale Umweltpolitik zum Schutz der Ozonschicht, FfM 1999) ist ein Engagement für die Umwelt dann von Erfolg gekrönt, wenn es (anders als bei dem 1,5- oder 2-Grad-Ziel) bei konkreten Projekten zu Entscheidungen kommt. Zu Gunsten der Umweltbewegung fallen Entscheidungen allerdings erst, wenn sie entsprechend stark ist."

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