Mittwoch, 11.9. Weiterreise nach Ancona und Patras

Administrator (Reinhard_net) on 11/09/2019

Nachgetragen am 13.9.: Bis Ancona verlief alles reibungslos. Danach war die Reise nicht so optimal, wie ich es mir gewünscht hatte.

Bin am Morgen noch vor dem Wecker wach gewesen und konnte in Ruhe zusammenpacken und den WW anhängen. Um 9:45 Uhr machte ich mich dann auf den Weg nach Ancona. Diesmal fand ich den Weg durch zur Autobahn ohne Umwege. Ich hatte ja auch oft genug geübt.

In Ancona musste ich dann aber schon eine Ehrenrunde fahren. Ich hatte die Einfahrt zum Ticketschalter Parkplatz nicht erkannt und war vorbei gefahren. Danach kamen nur noch Einbahnstraßen, die mich aus der Stadt wieder hinaus führten. Dort konnte ich dann wenden und wieder zurück zum Hafen. Gut, dass ich mir noch 1 Stunde Reserve eingeplant hatte.

Beim Einchecken fragte ich nach Camping on Bord. Zuerst wurde ich nicht verstanden, obwohl die Frau hinterm Schalter Deutsch sprach. Angeblich hatte ich nur für einen Anhänger (Trailer) bezahlt und sollte nachzahlen. Erst als ich mir meine Buchungsbestätigung zurück erbat zum Nachlesen sah auch sie, dass ich für einen Wohnwagen gebucht hatte. Nun fragte sie sogar bei Kollegen nach einem freien Platz für Camping on Bord. Es gab keinen mehr. Also bekam ich die Tickets wie schon gebucht für ein Auto, einen Wohnwagen und einen "Flugzeugsitz".

Was das für den Komfort dieses "Flight seat" bedeutet, erfuhr ich dann bald. Zuerst musste ich noch lange vor der Fähre warten. Obwohl ich noch vor 12 Uhr in der Warteschlange fürs Boarding stand und die Abfahrt auf 14 Uhr angesetzt war, stand ich um 14 Uhr immer noch vor der Fähre. Sie hatten eine Reihe kleinere Fahrzeuge, zu denen ich auch gehörte, für den letzten engen Raum auf den Parkdecks aufgespart. Für mein Gespann reichte es gerade noch so um einmal wenden zu können und dann vor einem großen LKW zum Stehen zu kommen.

Nach einem kurzen Irrlauf auf dem Parkdeck und auf den oberen Decks fand ich dann den Saal mit den "Flight seats". Die meisten Sitze waren natürlich schon reserviert. Doch ich fand noch einen unter diesen Umständen akzeptablen Platz. Der Saal enthielt 400 Sitze (20 x 20). Die Fenstersitze und die Sitze hinten waren schon belegt. Auf der Fenster abgewandten Seite hatte sich eine größere Gruppe Jugendlicher, etwa 40 im Alter von 12 bis 14 Jahren nieder gelassen. Das konnte ja heiter werden.

Die Sitze selber boten keinen Komfort. Die Rücklehne war nicht verstellbar, die Seitenlehnen ebenfalls fest montiert. Man konnte nur in einer festen Position sitzen. Auch waren die Sitze so dicht aufeinander gestellt, dass meine Knie nicht hinter die Rücklehne des vorderen Sitzes passten. Wer diesen Komfort schon kannte, hatte sich eine Isomatte und Schlafsack mitgebracht und schlief am Boden in den Gängen. Auch die Jugendlichen hatten dafür schon vorgesorgt.

Zu allem Überfluss gab es auch keine Toiletten in der Nähe unseres Saales. Ich bin lange durch das Schiff geirrt, um eine Toilette zu finden. Wenn es eine auf den anderen Decks gab, war diese verschlossen. Erst 5 Decks höher neben der Bar gab es eine offene Toilette. Später fand ich dann auch unten auf unserem Deck eine Toilette. 3 Kloschüsseln und eine Dusche wie oben. wurde die Dusche benutzt, stand der ganze Boden unter Wasser. Die Jungs aus der Gruppe hatten dann auch noch eine Kloschüssel mit Klopapier verstopft und zum Überlaufen gebracht. Die Toiletten waren kein appetitlicher Ort. Das einzige Plus, die wenigen offenen Toiletten wurden vom Personal häufig kontrolliert und gereinigt.

Zum Abendessen ging ich ins Selbstbedinungsrestaurant. Da ich nichts besseres fand aß ich zwei Koteletts mit griechischem Gemüse und Kartoffeln. Das Essen war sogar schmackhaft. Für die Überfahrt hatte ich mir noch eine Kanne schwarzen und eine Kanne "Magen"-Tee vorbereitet. Außerdem hatte ich Äpfel, Bananen, Brot und Käse dabei. Damit bin ich gut über die Runden gekommen.

In der ersten Hälfte der Nacht haben die Jugendlichen noch mal so richtig aufgedreht. Doch die beiden begleitenden Frauen brachten sie zum Schlafen. In der zweiten Hälfte der Nacht gingen keine Störungen mehr von den Jugendlichen aus. Einige Erwachsene waren da weniger rücksichtsvoll.

Igomenitsa erreichten wir am Morgen bei Sonnenaufgang. Dort stiegen viele Mitreisende aus, auch viele Wohnmobile und LKWs verließen die Fähre. Selbst die Jugendgruppe war schon am Ziel ihrer Überfahrt. Wir waren danach nur noch 8 Personen im großen Saal. Ich habe den Sonnenaufgang beobachtet, im Buch weiter gelesen und mit Fußgymnastik angefangen. Wegen der Wärme hatte ich keine Kompressionsstrümpfe angezogen. Mein linker Knöchel war sehr dick geworden. Nach der Fußgymnastik musste ich häufig zur Toilette Wasser lassen. Entweder der Tee oder die Gymnastik hatten gewirkt.

Patras erreichten wir fast pünktlich. Ich musste mein Gespann etwas zurück setzen und konnte dann bald die Fähre verlassen. Den Weg aus der Stadt zur Autobahn fand ich diesmal auch ohne Probleme. Übung macht den Meister.

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