14.2. Lob und Kritik an Klinik
Betrifft: Erfahrungsbericht Krankenhausaufenthalt vom 29.1. bis 9.2.
Lutzenberg, den 13. Februar 2019
Sehr geehrte Damen und Herren!
Was mir als verbesserungswürdig aufgefallen ist, ist Ihnen schon bekannt. Deshalb schreibe ich meine Erfahrungen nur zur Bestärkung Ihrer Bemühungen um Verbesserungen auf. Negativ aufgefallen sind mir das Bettenmanagement, der Parkplatzmangel und die nicht funktionierende Temperaturregelung.
Im operativen Bereich ist alles für mich gut und reibungslos verlaufen. Dass ich heute noch lebe, verdanke ich Ihren Ärzten und der guten technischen Ausstattung der Klinik.
Doch schon bei der Verlegung aus der Intensivstation auf eine normale Station hakte es gewaltig. Zwischen der Ankündigung und der Umsetzung der Verlegung vergingen zwei Tage in denen intensiv nach einem geeigneten freien Platz für mich gesucht wurde.
Gelandet bin ich dann in einem Zweibettzimmer, dass schon mit einem suchtkranken Menschen belegt war. Mich hat das so schwer getroffen, dass ich seelisch zusammen gebrochen bin und meine Frau zur Hilfe gerufen habe.
Die Nacht in diesem Zimmer war fürchterlich. Der Bettnachbar hat laut und heftig geträumt. Später in seiner normalen Schlafphase hat er dann noch mit bis zu 66,4 dB Schallpegel Schnarchgeräusche erzeugt. Diese Phase habe ich als Audiofile aufgezeichnet und den Geräuschpegel gemessen. Sie können es sich gerne noch einmal anhören und ansehen. Leider hatte die Nachtschwester in dieser Nacht kein Erbarmen mit mir und folgte meinem Wunsch nach einer ruhigeren Schlafecke nicht.
Ich glaube nicht, dass diese Nacht für meine Genesung förderlich war. Im Gegenteil, ich betrachte dieses Verhalten der Klinik als einen Verstoß gegen das mir grundgesetzlich garantierte Recht auf körperliche Unversehrtheit. Schlafentzug durch Rauschmittel bedingten dauerhaften Lärm über 65 dB sehe ich eher als Folter denn als Therapie für eine schnell Genesung.
In der zweiten Nacht haben diese enormen Schnarchgeräusche die Nachtschwester so erschreckt, dass sie mich ohne weitere Diskussion aus dem Zimmer geschoben und in eine ruhigere Ecke gestellt hat.
Mein Vorschlag: Die Klinik sollte immer pro Station ein bis zwei Ausweichplätze bereit halten, um diesen nächtlichen Ruhestörungen ausweichen zu können. Im alten Backnanger Krankenhaus gab es übrigens diese Ausweichplätze! Warum nicht auch im neuen Krankenhaus?
Eine gute Bekannte wollte mich besuchen, fand aber keinen Parkplatz und ist deshalb unverrichteter Dinge wieder abgefahren.
Mein Vorschlag: Richten Sie einen Shutteldienst für Ihre Mitarbeiter ein. In Zeiten der modernen IT Technik sollte es doch kein Problem sein einen Hol- und Bringedienst orientiert an den Dienstplänen und mit individueller Abstimmung per App ein zu richten. Der/die MitarbeiterInn meldet ihren Fahrwunsch an und das System meldet die ungefähre Zeit der Abholung zurück.
Sie schlagen gleich mindestens vier Fliegen mit einer Klappe. 1) Mitarbeiter benötigen kein eigenes Fahrzeug für den Weg zur Arbeit; 2) es bleiben mehr Parkplätze für Besucher frei; 3) Sie können diese Art der Mitarbeiterbeförderung als Plus bei den CO2 Einsparungen verbuchen; 4) Sie gewinnen dadurch vielleicht auch noch Fläche für ein weiteres Bettenhaus.
Solche Shutteldienste hatte die Farbfernsehfabrik Graetz in Bochum schon 1970 betrieben. Auch der Daimler in Stuttgart hat seine Leute in großer Zahl mit dem Bus zur Schicht geholt und wieder nach Hause gebracht. Selbst die ANT in Backnang kannte einen Shuttledienst zwischen den weit auseinander liegenden Standorten in und rund um Backnang. Das sollte doch heute mit der modernen Technik noch viel eleganter und komfortabler zu lösen sein.
Negativ aufgefallen ist mir auch noch die Regelung der Raumtemperatur. Oft war es kalt im Raum, obwohl das Thermostat hochgestellt war, dann war es wieder sehr warm, obwohl das Thermostat herunter gedreht war. Ein Armutszeugnis für den Installateur der Heizungsregelung und für die Hausverwaltung. Warum kann nach 8 Jahren Betrieb nicht endlich eine funktionstüchtige Temperaturregelung eingestellt werden?
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Muth