23. 3. In Paihia gestrandet

Administrator (Reinhard_net) on 23/03/2020

Unsere Rundfahrt geht hier überraschend zu Ende. Wir sind in Paihia gestrandet.

Montag, den 23. März, 20:05 Uhr

Damit haben wir nicht gerechnet. Die Neuseeländische Regierung zieht schon heute die Notbremse. Für 2 Tage gilt Stufe 3 des Viren Notfallplans, am Mittwoch schon tritt Stufe 4, die höchste Stufe in Kraft. Alle Menschen im Land haben sich in Selbstisolation zu begeben. Wir dürfen nicht mehr reisen.

Wir haben noch Glück im Unglück. Da wir gestern noch abseits aller Datenverbindungen übernachtet hatten, sind wir von dieser Nachricht erst beim Eintreffen auf diesem Campingplatz überrascht worden. Wir bekamen noch einen Stellplatz zugewiesen. Am späten Nachmittag wurde der Campingplatz geschlossen. Es werden keine neuen Gäste mehr aufgenommen. Wer da ist, kann bleiben. Die einzelnen Einrichtungen dürfen aber immer nur von einer Familie zugleich genutzt werden.

Da unser Freund in Auckland im Verdacht steht, sich letztes Wochenende angesteckt zu haben, haben wir uns entschlossen hier auf dem Platz in Selbstisolation zu bleiben. Die Einrichtungen sind gut und es gibt einen sehr guten Internetzugang. Unsere Freunde wollten uns in Auckland zwar auf ihr Grundstück lassen und wir hätten eine eigene Dusche und Toilette am Pool nutzen können. Uns war aber das Risiko der Ansteckung und damit die Gefahr gar nicht ausreisen zu können zu groß. Außerdem sind wir hier auf dem Platz unter Gleichbetroffenen und erfahren so eher, wie es weiter gehen kann.

Bekannte aus Althütte sind auch hier in Neuseeland unterwegs. Sie haben ihre Reise über ein Büro gebucht. Das Reisebüro hat ihnen ein Zimmer in Auckland reserviert wohin sie sn Selbstisolation begeben müssen. Dort warten sie dann wie wir auf ein Flugzeug der Bundesregierung, dass sie nach Deutschland zurück fliegen wird. Wir hoffen jetzt, dass unsere Flugbuchung bei Qatar Airways nicht auch noch storniert wird. Denn aus Neuseeland kommen wir sonst so schnell nicht weg.

Was gibt es von der Fahrt hierher sonst noch zu berichten. Es regnete den ganzen Vormittag, diesmal sogar in guten Güssen. Das Land braucht es dringend. Zuerst führte die Fahrt eben an Mangrovensümpfen entlang. Dann kam die Achterbahn. Wir mussten wieder steile Hügel erklimmen und in steile Täler hinab rauschen und dabei noch auf enge Kurven acht geben, wie bei der Achterbahn. Hier auf der Straße kommt noch ein Nervenkitzel hinzu, einsprurige Brücken. Das ist als ob es auf der Achterbahn auch Gegenverkehr gibt und die Wagen sich an einspurigen Stellen nicht zugleich treffen dürfen.

Wir haben zwei mal an einem Strand Rast gemacht. Da wir keine lange Fahrt geplant hatten, bogen wir vom SH10 auf eine Touristen Road ab und fuhren weiter die Küste entlang. In Opito machten wir dann Mittagspause. Nach der Pause hatte der Regen aufgehört.

Bald darauf durchfuhren wir Kerikeri. Die Parkplätze der Supermärkte waren überfüllt und auch in der Stadt war kaum ein Durchkommen. Da kam mir schon der Gedanken, dass wohl etwas besonderes los sein muss. allerdings dachte ich eher an einen Feiertag als an den Virus-Notstand.

Erst bei unserer Ankunft auf dem Camping wurden wir dann gleich von einem anderen deutschen Camper informiert. Im Office hing ein Schild, bitte Abstand halten. Über

all standen Camper in lockeren Gruppen zusammen und diskutierten, wie sie mit dieser Situation umgehen sollen. Wir haben uns fürs Bleiben entschieden. Morgen fahren wir einkaufen, wenn es noch was gibt. Ansonsten schauen wir nach wichtigen Nachrichten für uns.

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