25. 3. Tag 3, Elkes Geburtstag
Mittwoch, den 25. März, 20:45 Uhr
Ein denkwürdiger Tag. Das öffentliche Leben in NZ wird zum Stillstand gebracht. Um 18 Uhr erschien auf allen in NZ eingeloggten Handys eine dringliche Meldung mit Alarmsirene. (Was der Staat so alles machen kann, in diesem Fall aber eine gute Idee! Gab es so etwas auch in Deutschland? ) Nun gibt es Straßensperren und jeder, der noch eine weite Fahrt machen muss, muss die Dringlichkeit am Kontrollpunkt nachweisen. Wie sollen wir da zum Flughafen kommen???
Wir konnten heute Morgen noch in Ruhe Frühstücken und die aufgehende Sonne über der Bucht genießen,. Dann ging es los. Wir wurden gefragt, ob wir in eine Kabine umziehen möchten, da unser Camper nicht ausreichend "selfcontained" ist. Wir haben das Angebot sofort angenommen, da die "Cabins" eine eigene Küche, Toilette und Dusche enthalten. Dafür müssen wir den doppelten Preis zahlen, statt zwei Wochen Camper eine Woche Cabin für rund 450, - NZD. Das sind rund 270, - € pro Woche oder rund 38, - € pro Tag. Wir denken, wir fahren sehr gut mit dieser Lösung. Es gibt unbegrenzt Wasser in Trinkwasser Qualität, einen ausgezeichnet zuverlässigen Internetzugang und zwei Lebensmittelläden in der nahen Stadt. Hier auf dem Platz sind wir inzwischen eine kleine Familie aus nur schon lange in NZ reisenden Campern. Also eine sehr geringe Ansteckungsgefahr,.
Für unseren Freund in Auckland gab es eine gute Nachricht. Der virusverdächtige Freund hat den Test bestanden. Er hat sich also nicht anstecken können. Doch jetzt ist es für uns nicht mehr möglich, zu ihnen zu fahren. Emirates hat heute endlich per Mail unsere Flüge gecancelt, die wir sowieso nicht mehr machen wollten. Ansonsten haben wir noch keine Nachricht, weder von der deutschen Botschaft noch von unserem Reisebüro Expedia. Mit dem Camperverleih konnten wir Kontakt aufnehmen. Sie fragte uns, ob hier auf dem Platz noch Camper unterkommen können. Einigen geht es wohl deutlich schlechter als uns. Die Regierung bietet eine Hotline an, wenn man keine Unterkunft für die Selbstisolation finden konnte. Immerhin...
Am Vormittag sind wir also in unsere Cabin eingezogen. Der Camper steht vor der Tür. Wir haben nun einen doppelten Hausstand. Was wir in der Cabin vermissen können wir aus dem Camper holen. Das wichtigste davon ist der kleine Heizlüfter. Die Cabins haben zwar eine Klimaanlage aber keine Heizung. Wir haben hier wieder sehr feucht kalte Nächte. Über Tag hat es auch einzelne Schauer gegeben. Elke musste deswegen ihre Geburtstagspartie in Freien verschieben.
Bei den Vornbereitungen für die Reise hatte ich im Gegensatz zu Elke nicht an ihren Geburtstag gedacht. Hier hat es durch den Ausnahmezustand für mich auch keine Gelegenheit gegeben, irgend eine Aufmerksamkeit zu ihrem Geburtstag und unserem Hochzeitstag zu besorgen. Ihre Fete hat sie dann auch noch überwiegend alleine organisiert. Das einzige was ich dazu beigetragen habe ist, ihr den Freiraum dafür zu schaffen.
Martin hatte sich schon früh am Morgen per Skype gemeldet. (Wir sind jetzt über Skype auch gut zu erreichen!) Unterm Strich war es aber ein sehr schöner und Erlebnis reicher Geburtstag für Elke. Sie wird ihn wohl für immer in unauslöschlicher Erinnerung behalten.