26.10. Kann es einen klimagerechten Kapitalismus geben?

Administrator (Reinhard_net) on 26/10/2020

In TELEPOLIS wird ebenfalls die "Machbarkeitsstudie" für F4F kritisiert: Kann es einen klimagerechten Kapitalismus geben?

In TELEPOLIS wird ebenfalls die "Machbarkeitsstudie" für F4F kritisiert: Kann es einen klimagerechten Kapitalismus geben?

Der Autor Peter Nowak sieht genauso wie Ulrike Herrmann in der TAZ die "Machbarkeitsstudie" als nicht machbar an.

""Machbar ist da gar nichts"

So zieht Herrmann auch ein ernüchterndes Fazit. Denn machbar ist gar nichts in dieser sogenannten Machbarkeitsstudie. Herrmann unterstellt, Fridays for Future sollten damit hinters Licht geführt werden. Es ist aber wahrscheinlicher, dass der Drang, endlich realpolitische Politik machen zu wollen, dazu geführt hat, dass man sich mit einer Machbarkeitsstudie schmückt und damit dem Kapitalismus Klimatauglichkeit bescheinigt.

Wenn nun Herrmann mit Argumenten begründbar belegt, dass es sich nicht um eine Machbarkeitsstudie, sondern um eine Wunschvorstellung handelt, dann könnte doch eigentlich die Schlussfolgerung gezogen werden, dass das, was die Studie beweisen sollte, dass der Kapitalismus zukunftstauglich ist, nicht erbracht wurde. Die Studie ist eben kein Fahrplan zu einem klimagerechten Kapitalismus. Es ist schon erstaunlich, dass in der Klimabewegung nicht viel grundsätzlicher dieser Punkt kritisiert wurde. Auch bei Herrmann kommt er nicht vor, was sich darauf erklären lässt, dass sie den Kapitalismus regulieren, aber nicht abschaffen will.

Systemchange statt Klimachange

Doch auch innerhalb der Klimabewegung wächst schon länger der Kreis derer, die den Kapitalismus als Problem und nicht als Lösung in der Klimafrage sehen. Der schwedische Philosoph und Umweltaktivist Andreas Malm will auch in der Klimakrise radikal im Wortsinne sein, das heißt, er will an die Wurzeln gehen. Dabei nimmt er sogar Anleihen bei Lenin, Malm vertritt eine neue Strömung des Ökoleninismus."

"Wenn eine Ulrike Herrmann, die es sicher nicht als Beleidigung empfinden würde, als linke Reformistin bezeichnet zu werden, einer Machbarkeitsstudie von Fridays for Future bescheinigt, dass da nichts machbar ist, drängt sich die Frage nach Alternativen geradezu auf. Es wird jetzt die entscheidende Herausforderung sein, sie auf eine soziale Basis im globalen Maßstab vom Kapitalozän zu stellen."

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