28.10. Mein Beitrag zum Dialog zur Nachhaltigkeit

Administrator (Reinhard_net) on 28/10/2020

Die Bundesregierung lädt zu einem Dialog zur Nachhaltigkeit ein. Ich habe die Gelegenheit genutzt und einen Beitrag geschrieben.

Die Bundesregierung lädt zu einem Dialog zur Nachhaltigkeit ein. Ich habe die Gelegenheit genutzt und einen Beitrag geschrieben. Brief als PDF-Datei

Sehr geehrte Damen und Herren!

Gerne nehme ich die Gelegenheit war, einen Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung zu schreiben. Viele Kritikpunkte sind allgemein bekannt. Deshalb möchte ich mich nur auf ein Thema konzentrieren, der Wasserstoffstrategie der Bundesregierung.

Doch zuerst noch ein wenig grundsätzliches:

Wachstum ist in der Natur nie unbegrenzt. Um unsere Gesellschaft nachhaltig zu gestalten, muss auf allgemeines Wachstum verzichtet werden. Nur in einzelnen Bereichen kann es noch Wachstum geben. Unter dem Strich muss die Wirtschaft aber auch ohne Wachstum stabil bleiben. Nur dann können die in Paris vereinbarten Ziele zum Klimaschutz auch erreicht werden. Mit einem Wachstum unseres Bruttosozialprodukts ist das nicht möglich. Wie einleitend schon gesagt, in der Natur gibt es kein unbegrenztes Wachstum. Selbst der Krebs endet mit dem Tod des Wirtes.
=> Nachhaltigkeit ohne Wachstum planen!

Nun zum Wasserstoff.

Bisher sieht die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung den Import von rund Zweidrittel der voraussichtlich benötigten Menge vor. Der Import führt aber wieder zu schon bekannten Problemen, Abhängigkeit vom Exporteur, hohe Kosten für den Transport, Kartellbildung, soziale Ungerechtigkeit im Exportland. Dies hat Hermann Scheer schon 2001 und 2005 beschrieben. (1)
In der TAZ war schon ein erster Artikel zu einem Konflikt um den Strom im Kongo zu lesen. (2)

Wasserstoff liefert erst dann einen Beitrag zum Klimaschutz, wenn er aus ÜBERSCHÜSSIGEM Strom aus regenerativen Energiequellen gewonnen wird. Diesen überschüssigen Strom wird es in den Ländern Afrikas und Vorderasiens in absehbarer Zeit nicht geben. Deshalb verschlechtert der Import von Wasserstoff die Klimabilanz statt sie zu verbessern.

=> Keine Importe von Wasserstoff!

Auch in Deutschland wird es in absehbarer Zeit nur wenig ÜBERSCHÜSSIGEN Strom aus regenerativen Quellen geben. Deshalb muss dringend und schnellstens der Ausbau der regenerativen Stromerzeugung beschleunigt statt gebremst werden, wie es die Bundesregierung zur Zeit handhabt. Nur dann leistet Wasserstoff auch einen Beitrag zum Klimaschutz.

=> Strom nur noch aus regenerativen Quellen bis 2035!

Da die Produktion von Wasserstoff nur in engen Grenzen in Deutschland möglich ist, sollte Ammoniak statt Wasserstoff überall dort eingesetzt werden wo es möglich ist. Das ist zum Beispiel als Antriebsenergie für maritime Schiffe oder für den Schwerlastverkehr. Hierzu war in der TAZ ebenfalls ein informativer Artikel zu lesen. (3)

Ausführliche von mir gesammelte Informationen und Hinweise zu wissenschaftlichen Studien sind auf meiner Homepage zu finden. (4)

In der Hoffnung, dass meine Anregungen in der Diskussion zur Fortschreibung der Nachhaltigkeitsstrategie Berücksichtigung findet verbleibe ich,
mit freundlichen Grüßen   Reinhard Muth

Quellen:

(1) http://muth-ah.net/pages/topics/14.10.-hermann-scheers-aufsatz-zur-wasserstofftechnologie.php

(2) https://taz.de/Gruener-Wasserstoff-aus-dem-Kongo/!5717317/

(3) https://taz.de/Neuer-Treibstoff-fuer-Schiffe/!5662280/

(4) http://muth-ah.net/pages/klima-und-umwelt/wasserstoff.php

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