29. 3. gestrandet 7. Tag
Sonntag, den 29. März, 19:40 Uhr
Wir wachen hier immer gegen 7:30 Uhr auf. Das ist gerade der richtige Zeitpunkt, um den Sonnenaufgang über der Bucht zu erleben. Nach dem Frühstück sind wir in die Stadt gefahren zu einem Wanderweg hinauf zu einem Lookout. Ich habe den Weg sogar gut geschafft. Zuerst ging es eben an einem Bachlauf entlang. Nach einem Drittel der Strecke ging es in einem Berghang relativ steil bergauf. An den steilsten Stellen gab es dann Stufen. Je höher wir kamen, desto weniger große Bäume gab es und desto lichter wurde das Laubdach.
Im letzten Drittel ging es dann auf einem Bergkamm weniger steil weiter. Beindruckend für uns war die Ruhe. Unten plätscherte noch der Bach neben uns leise vor sich hin, hier oben gab es nur noch die Vorgelstimmen zu hören. Der Lookout bot Aussicht auf alle vier Orte in der Nähe und einen herrlichen Überblick über die Bay Of Islands. Zurück ging es dann zügiger bergab. Die Strecke war gerade noch erträglich für meine Beinmuskeln. Auf dem Rückweg begeneten wir verschiedenen Wanderern. Auf dem schmalen Weg war es nicht einfach, den Abstand von 2 m ein zu halten.
In der Stadt hielten wir noch bei der in der Architektur auffälligen angelikanischen Kirche an. Ein Enheimischer wollte uns von dem Besuch abhalten, doch wir schauten uns trotzdem um. Die Kirche war für einzelne Besucher geöffnet. An der Tür hing ein Schreiben des katholischen Bischofs, indem die Regelungen für den Lockdown beschrieben wurden. Die angelikanische Kirche hat sich wohl diesen katholischen Regeln angeschlossen.
In der Mittagspause ist Elke sogar im Meer schwimmen gegangen. Wir hatten vorher in der Stadt schon gesehen, dass einige Leute im Wasser waren. Das Meer ist noch warm genug, die Sonne heizt auch noch ganz schön, aber der Wind ist doch etwas frisch.
Nach der Mittagspause machten wir uns noch einmal auf den Weg. Diesmal zu Fuß den Berg hinauf zur nächsten Wohnstraße. Am Kamm entlang gab es eine Reihe netter Einfamilienhäuser. Alle hatten eine wunderbare Aussicht über die Bay.
Inzwischen sind die Regeln für den Lookdown noch einmal deutlich erklärt worden. Danach soll man z. B. nicht mehr im Meer schwimmen gehen, um nicht einen Rettungseinsatz zu benötigen. Auch Wanderungen sollen aus dem selben Grund nicht mehr gemacht werden, nur Spaziergänge im Umfeld der eigenen Wohnung. Ich halte das für übertrieben. Die meisten Unfälle passieren immer noch im Haushalt. Dann dürfte man sich auch nicht mehr im Haus aufhalten, um die Rettungskräfte zu schonen.