4.3. Fahrt nach Herbertville

Administrator (Reinhard_net) on 06/03/2020

Ein Regentag, für die Gegend hier der erste nach Monaten Trockenheit. Aber es war eher Sprühregen in mehreren Etappen.

Mittwoch, den 4. März, 20:35 Uhr
Fahrt nach Herbertville
Ein Regentag, für die Gegend hier der erste nach Monaten Trockenheit. Aber es war eher Sprühregen in mehreren Etappen.
Schon in der Nacht hatte dieser Sprühregen angefangen. Wie vorhergesagt hatten wir am Morgen noch 20°. Wir haben auf der Terrasse der Küche gefrühstückt. Enten haben uns belagert. Im Ort haben wir noch einmal vollgetankt, dann ging es los Richtung Ostküste. Unser erstes Ziel an diesem Tag, das Mangatoro Scenic Reserve haben wir nicht erkannt und sind weiter gefahren. Windböen schüttelte unseren Camper und feine Regentropfen prasselten auf die Scheiben. Es wurde auch immer kühler. Dann kamen auch noch 12 km unebener Straße hinzu. Wir schaukelten schlimmer als auf den Wellen im Meer.
Mit unserem nächsten Ziel hatten wir nicht ernsthaft gerechnet, da es noch weiter abseits liegt. Doch wir entdeckten ein Schild zu den Waihi Falls und folgten dieser Straße, die am Ende nur noch eine Schotterstrecke war. Wir erreichten den Parkplatz und waren die einzigen Besucher dort. (Wen wundert's?) Der Regen hörte für eine Zeit auf, der Weg hinunter zu den Wasserfällen war gerade frisch gemacht worden und bequem zu gehen. Wir konnten diesen besonderen Ort in vollen Zügen genießen. Nur auf ein Bad im Pool verzichteten wir.
Bis hierher führte die Strecke durch sehr hügelige Weideland. Das Braun verbrannte Gras leuchtete feucht unter den Wolken intensiv gelbbraun. Die Straße führte nun durch ein Gebiet mit Wirtschaftswald. Hier wird mit großen Maschinen große Flächen abgeholzt. Danach sind nur noch kahle Hügel mit ein wenig Bruchholz zu sehen. Mit großen Raupenschiebern und Bagger wird alle Natur platt gemacht. Auf den Hügelspitzen sind Masten für Seilbahnen und Seilwinden aufgestellt, die die gefällten Stämme noch oben zum Verladen auf LKWs holen.
In der Zufahrt zu einer "Station", einer Verladestelle für Vieh machten wir mangels Rastplätze Mittagspause. Wir hatten nicht erwartet, dass wir hier jemandem im Weg stehen könnten. Doch nach einiger Zeit kam ein junger Bauer auf seinem Quad vorbei. Ich hatte noch genügend Platz gelassen so dass er an uns vorbei in die "Station" einfahren konnte. Die Rinder auf der gegenüberliegenden Weide hatten ihn schon erkannt und kamen in Reih und Glied ans Tor getrottet. Sie durften bald darauf auf eine andere Weide wechseln.
Der Campingplatz hier ist nicht der Hit, aber noch OK. Es stehen viele schon wieder verlassene Wagen und Hütten von Dauercampern herum. Unser Stellplatz ist von drei Seiten mit dichten Hecken gegen Wind geschützt. Der Wind kommt heute natürlich von der vierten Seite. Trinkwasser gibt es hier wegen der Dürre nicht. Das Wasser stammt aus den privaten Speichern vom Frühjahr.
Um noch einmal etwas anderes zu sehen sind wir in den Inn gegenüber zum Essen gegangen. Einmal wollten wir die Gelegenheit nutzen und echte neuseeländische Küche genießen. Der Ort ist sehr klein, höchstens 20 Häuser. Das Inn ist Restaurant, Bar und Hotel in einem. Die Einrichtung war einfach, das Moos wuchs schon auf der Innenseite der Fensterscheiben. Als Vorspeise hatten wir uns die Tagessuppe bestellt. Die war OK, eine dicke Kürbissuppe selbst gemacht mit einem Klacks zuckersüßer Sahne darauf. Elke aß danach den Fisch des Tages, ein panniertes Fischfilet mit Pommes. Ich hatte mir ein Rumpsteak bestellt, aber ein einfaches Rindfleisch bekommen, da das Steak ausgegangen war. Ebenfalls mit Pommes und Salat. Der Salat hatte ein Fertigdressing, sehr süß. Dieses Dressing erzeugte später heftige Magenschmerzen. Vermutlich enthielt es Geschmacksverstärker.
Im Lokal waren auch noch zwei junge Deutsche. Sie sind mit dem Rad von Auckland nach Wellington unterwegs. Heute sind sie gegen den starken Wind bis hier gefahren, weil es keine andere Übernachtungsmöglichkeit gibt. Morgen müssen sie den selben Weg 5 oder 9 km zurück fahren, um wieder auf ihre Route zu kommen. Einer der beiden war überrascht, als ich erwähnte, dass sie den selben Weg zurück fahren müssen.
Hier laufen zahlreiche Kaninchen und Schafe auf dem Platz herum. Ganz nett anzusehen ist eine Familie kleiner Laufvögel, bei denen die Alten einen wippenden Federbusch auf dem Kopf haben.
Die Weiterfahrt gestaltet sich schwierig. Auf unserem geplanten Weg gibt es kaum Camping oder Stellplätze. Wir müssen wohl oder über nach Napier zum Cape Kidnapper fahren.

Zurück