29.11. Grüner Wasserstoff - Mittel der letzten Wahl

Administrator (Reinhard_net) on 29/11/2020

Erst heute bin ich auf einen Artikel der Klima-Allianz zu Grünem Wasserstoff gestoßen: "Grüner Wasserstoff - Mittel der letzten Wahl".

Erst heute bin ich auf einen Artikel der Klima-Allianz zu Grünem Wasserstoff gestoßen: "Grüner Wasserstoff - Mittel der letzten Wahl".

In diesem Artikel werden die Argumente, die ich gegen die Projekte im Rems-Murr-kreis vorbringe noch einmal bestätigt. Es freut mich, mit meiner Meinung nicht alleine da zu stehen sondern gleich eine ganze "Klima-Allianz" die gleiche Position vertritt.

Grüner Wasserstoff – Mittel der letzten Wahl

Die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung muss sich an den Zielen für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung orientieren. Wasserstoff sollte nur dort Anwendung finden, wo es keine Alternativen gibt. Der Einsatz im Pkw-Bereich ist klimapolitisch ein Irrweg und sollte ausgeschlossen werden. Ein Meinungsbeitrag von Dr. Christiane Averbeck.

Die Klima-Allianz Deutschland, ein Bündnis aus mehr als 130 Organisationen, begrüßt die geplante Verabschiedung einer nationalen Wasserstoffstrategie. Eine Einigung ist auch hier längst überfällig. Doch grüner Wasserstoff ist kein Allheilmittel. Er darf verschleppte Klimaschutzbemühungen nicht ersetzen oder diesen gar entgegenlaufen.

Die Herstellung des Ökowasserstoffs muss an strikte Nachhaltigkeitskriterien geknüpft sein und die Anwendungsbereiche sind klar zu bestimmen. Grüner Wasserstoff darf nur dort angewendet werden, wo eine echte Klimaschutzwirkung erzielt werden kann.

Im Pkw-Bereich muss der Einsatz synthetischer Kraftstoffe konsequent ausgeschlossen werden. Batterie-elektrische Antriebe sind hier deutlich effizienter. Der Schwerpunkt muss ohnehin auf einer umfassenden Verkehrswende mit Verkehrsvermeidung und dem Ausbau von Schiene und öffentlichem Verkehr liegen.

Eine Ausweitung der inländischen Elektrolysekapazitäten ist dringend nötig. Deutschland müsste, geht es nach dem bisher vorliegenden Entwurf der Nationalen Wasserstoffstrategie mit einer Elektrolyseleistung von 3.000 bis 5.000 Megawatt, mindestens 85 Prozent seines benötigten grünen Wasserstoffs aus dem Ausland importieren.

2030 würde dann nur grüner Wasserstoff mit einem Energiegehalt von 14 Milliarden Kilowattstunden in Deutschland selbst erzeugt werden – bei einem geschätzten Bedarf von 90 bis 110 Milliarden Kilowattstunden.

Wenn Kohlekraftwerke in Afrika oder Australien länger laufen, weil erneuerbare Energien für den Export von grünem Wasserstoffs genutzt werden, ist das kontraproduktiv für den Klimaschutz und für die regionale Entwicklung. Die Bundesregierung hat eine globale Verantwortung und darf den eigenen Ausbau erneuerbarer Energien nicht in andere Weltregionen auslagern, wenn das dort zulasten einer nachhaltigen Entwicklung geht.

Dieser Beitrag erschien zuerst am 26. Mai 2020 auf Klimareporter.de

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